Brazilian Nature - Mystery and Destiny
 

Brasiliens Vielfalt an natürlichen Lebensräumen und Tier- und Pflanzenarten ist eine der reichsten der Welt. Es gibt sechs große Biome – Amazonas, Caatinga, Atlantischer Regenwald, Cerrado, Pantanal und Pampa –, die ursprünglich auf 8,5 Millionen Quadratkilometer des Landes verteilt waren und über 8 Tausend Kilometer Küstengebiet. Daher beherbergt Brasilien zwischen 15% und 20% der Biodiversität der Erde.

Diese Vielfalt an Landschaften und Lebensformen hat seit dem 16. Jahrhundert europäische Naturforscher angezogen, vor allem aber seit dem 19. Jahrhundert. Mit der Übersiedlung des portugiesischen Hofes nach Brasilien im Jahre 1808 wurde die damalige Kolonie dem internationalen Handel geöffnet und auch für Besuche und wissenschaftliche Studien von Naturforschern aus verschiedenen Ländern. Einer von diesen war der Deutsche Carl Friedrich Philipp von Martius, der nach seiner dreijährigen Reise durch das Land (1817 – 1820) die noch heute vollständigste Erhebung brasilianischer Pflanzen erarbeitet hat. Dieses Werk wurde zwischen 1840 und 1906 unter dem Titel Flora Brasiliensis veröffentlicht, anfangs durch von Martius selbst, danach von August Eichler und Ignatz Urban.

Heute versuchen brasilianische Spezialisten dieses seltene natürliche Erbe mit größerer Präzision zu bemessen, damit es erhalten bleibt und weiterhin bestmöglich erforscht werden kann. Und die Fundação de Amparo à Pesquisa do Estado de São Paulo (FAPESP), eine der wichtigsten brasilianischen Agenturen zur Forschungsförderung, hat eine vorrangige Rolle bei diesen Bemühungen übernommen.

Eine Partnerschaft zwischen der FAPESP und dem Botanischen Museum von Berlin hat die Durchführung der Ausstellung Brazilian Nature: Mystery and Destiny ermöglicht, die etwas von diesem biologischen Reichtum zeigt und von einigen wissenschaftlichen Aktionen, um diesen Reichtum zu erhalten. Denn an der Erhaltung und der nachhaltigen Nutzung der Biodiversität hängt schließlich das Überleben der Menschheit.

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